die Möglichkeit eröffnet einen Teil seiner Ausbildung in einem anderen, einem im Ausland liegenden Betrieb verbringen zu können.
Ziel dieser Förderung ist es , einsatzfreudigen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen in Ihrem Lehrberuf im Ausland zu geben.
Hier können die Lehrlinge die dortige Arbeitsweise , die verwendeten Techniken mit denen in Ihrem Heimatbetrieb vergleichen,
aber letztlich auch, sich selbst hierbei persönlich weiter nach vorne entwickeln.
Die Ausbildung im Ausland, ist also auf auf Zeit im Handwerk möglich und wir als Ausbildungsbetrieb sahen die positiven Möglichkeiten
und so habe wir unsere Auszubildenen Ronja im 3. Lehrjahr auf Zeit, zu einem Raumausstatter nach Italien mit großem Erfolg ausgeliehen.
Hier Ihr kleiner Erfahrungsbericht Ihrer Seite:
Ciao,
mein Name ist Ronja und ich bin Azubi im dritten Lehrjahr bei Firma Tempel.
In diesem Beitrag möchte ich euch von meinem sechswöchigen Auslandspraktikum im wunderschönen Italien erzählen,
den mir meine Firma jetzt im Sommer ermöglicht hat.
Mitte Juni ging es los ins Unbekannte. Mit nur der Adresse meiner WG und Firma und ein paar Brocken Italienisch kam ich in Vicenza an und wurde nicht enttäuscht. Meine Firma entpuppte sich als ein kleiner Polstereibetrieb, der nur aus drei Personen besteht. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, auch wenn die Kommunikation durch die Sprachbarriere manchmal etwas schwierig war.
Die Arbeit dort hat mir viel Spaß gemacht und es war sehr interessant, da wir bei Firma Tempel andere Schwerpunkte haben und ich viel Neues sehen konnte. Ein paar Sachen, die ich in Italien zum ersten Mal gemacht habe, sind zum Beispiel das Anfertigen einer Schnittvorlage für einen Sofabezug, den ich selber feststecken, markieren und nähen durfte. Ich durfte auch einen Sessel mit Heftung abschlagen, was interessant war, da ich daran sehr gut den Aufbau erkennen konnte und danach helfen, die neue Heftung dieses Sessels vorzubereiten. Außerdem habe ich Sitzkissen mit Keder und Reißverschluss genäht und den Schaumstoff samt Hülle dafür angefertigt. Also meine ersten vollständig selbst hergestellten Sitzkissen.
Meine Hauptaufgaben waren das Zuschneiden und Nähen von Sitzkissen-Schaumstoffhüllen, das Zuschneiden von Schaumstoff für Sofakissen und das Umhüllen von dem Schaumstoff mit Diolenwatte. Oft durfte ich auch Polstermöbel abschlagen oder alte Sofakissen auftrennen. Daneben habe ich bei dem Montieren von Gardinenstangen, Insektenschutz und Rollos sowie dem Verlegen eines Treppenläufers geholfen.
Eine weitere beliebte Aufgabe war das Schleppen von Sofas in den höchsten Stock.
In Italien werden auch ein paar Sachen anders gemacht als hier. So habe ich eine neue Technik für das Gurten von Polstermöbeln gelernt. Für den Sitz haben wir dort immer Gummigurte verwendet und in sternförmiger Form verflochten und angeschossen. Hier in Deutschland verflechten wir Gummigurte gar nicht. Für das Spannen von den Gurten wird dort auch eine andere Art von Gurtspanner benutzt. Ungewohnt war vor allem, dass in Italien Rollos andersherum montiert werden, sodass der Stoff sich nach vorne Richtung Raum abrollt.
Es war sehr spannend, die Kultur und Arbeitswelt der Italiener so hautnah zu erleben und meine Fähigkeiten zu erweitern.
Ich hatte in Italien die beste Zeit meines Lebens und habe sehr viel dazugelernt.
Durch die Zeit alleine im Ausland bin ich über mich hinaus gewachsen und selbstständiger und offener geworden.
Ich habe in dieser Zeit unheimlich viele Erfahrungen fürs Leben sammeln können,
weshalb ich meinen Chefs sehr dankbar bin, dass sie mich auf dieser Reise unterstützt haben.
Auch die Nordweszeitung berichtete über Ronjas besonderes Praktikum in Italien: